Havarien

Das Feuerschiff ELBE 1 “Bürger O´Swald II” hält den traurigen Rekord, das meist gerammte deutsche Feuerschiff zu sein. Während ihrer 40-jährigen Dienstzeit nahmen andere Schiffe, meist im Nebel oder auch bei schlechtem Wetter, über 50 Mal den Begriff “Ansteuerungspunkt” allzu wörtlich und rammten die ELBE 1.Hier sind nur einige Beispiele von Kollisionen aufgeführt, die sich trotz moderner Navigationshilfen immer wieder ereigneten.

26. Februar 1959
Der belgische Dampfer “Capitaine Limbor” (7176 BRT) kollidiert im Nebel mit ELBE 1.
Schwere Schäden an Brückennock Steuerbord und Klüverbaum.

29. Dezember 1960
Das dänische MS “Sargodha” rammt im Nebel ELBE 1 und richtet schwere Schäden an der Back und dem vorderen Mast an. Reparaturkosten 245.000,- DM.

25. Januar 1962
Kollision mit dem deutschen Fischdampfer “Karlsruhe”. Bugspriet beschädigt. Die WSD Hamburg verfügt danach, dass der Bugspriet, scherzhaft “Havariespargel” genannt, nicht ersetzt werden soll. Ein gütiges Schicksal hat dann die typische Feuerschiffsilhouette doch noch erhalten.

11. März 1970
Die wohl schwerste Havarie ereignet sich als der argentinische Frachter “Rio Carcarana” (8482 BRT) im Nebel das Feuerschiff rammt und den Rumpf in Höhe des Maschinenraumes bis zur Hauptmaschine aufschneidet. In einer dramatischen Rettungsaktion verlässt der größte Teil der Besatzung das Feuerschiff. Eine handvoll Männer bleibt an Bord. Zusammen mit dem Tonnenleger “Walter Körte” und dem Eisbrecher “Eisfuchs” sowie ihren Besatzungen gelingt es, das schwer Leck geschlagene Schiff zum tonnenhof in Cuxhaven zu bringen. Nach Aufbringen einer riesigen provisorischen Abdichtung aus Stahlbelch mit Hilfe von Tauchern, konnte das Schiff zwei Tage nach der Kollision soweit gelenzt werden, dass es auf das Slip der Cuxhavener Mützelfeldt-Werft genommen werden konnte. Die Reparatur dauerte bis Oktober des gleichen Jahres und kostete ca. 1,6 Millionen DM. Die Maschinenanlage konnte nicht repariert werden, sie wurde durch eine neue, um 150 PS stärkere Anlage von 650 PS der Firma MAN ersetzt.Kurt Mahler von der Besatzung der ELBE 1 war zum Zeitpunkt der Kollision an Bord. Lesen Sie hier, wie er die Situation erlebte.

19. Oktober 1986
Bei 2 sm Sicht rammt das zypriotische MS “Capricorn” morgens um 6.15 Uhr das Feuerschiff. ELBE 1 wird dabei an den Masten und am Feuerturm stark beschädigt. Besatzungsmitglieder kommen nicht zu Schaden. Wegen der schlechten Wettervorhersage verläßt ELBE 1 um 8 Uhr die Position zur Reparatur nach Cuxhaven. Der Schiffsrumpf wurde nicht beschädigt. Reparaturkosten 357.000 DM.